Radierung von Clarenbach

„Sammlung Quirinus“ wächst: Original-Radierung „Meine Heimat“ von Max Clarenbach wurde zugestiftet

In den nur vier Jahren seit ihrer Gründung im Herbst 2011 hat die „Sammlung Quirinus“ kräftig zugelegt. Als Vizebaas Herbert Balzer bei der jüngsten Zwischenbilanz die Inventarliste beiseite legte, da hatte er aktuell 38 Blätter – darunter Gemälde, Lithographien, Radierungen, Zeichnungen, Aquarelle und auch Acrylarbeiten – notiert und fotografiert. „Obwohl wir uns noch im Anfangsstadium befinden“, sagt Balzer, „überzeugt schon jetzt die Vielfalt der Sammlung“. Damit spielt der Vizebaas auf die unterschiedlichen Techniken, aber auch auf die vielen unterschiedlichen Blickwinkel auf die Quirinuskirche, und die differenzierten Darstellungen des Neusser Stadt- und Pfarrpatrons an. Nicht zuletzt sei auch die Reihe der bereits mit einem Werk in der „Sammlung Quirinus“ vertretenden Künstler „vielfältig“ – und namhaft: Franz Bender, Regina Bender, Boris Fröhlich, Rolf Geisler, Heinz Gilges, Wilhelm Küppers, Norbert Munnes, Joachim Pechau, Dieter Patt, Ivan Petak und Jakob Weitz. Neu hinzugekommen ist jetzt eine Originalradierung von Max Clarenbach, den vielleicht bedeutendsten Vertreter der sogenannten Düsseldorfer Schule. Er hat seinen Blick übers Hammfeld auf die Stadtsilhouette mit der dominanten Quirinuskirche „Meine Heimat“ getitelt. Die Clarenbach-Arbeit wurde von einem Gönner der gestiftet, der nicht genannt werden möchte. Neu sind in der Sammlung nun auch Arbeiten von Georg Gremmer, Stefan Gesell, Eberhard Strotkötter, H. Günther Thoma und Severin Wasen. Der in Vergessenheit geratene Wasen, der das immer noch aktuelle Schützenfest-Plakat schuf, hat auch ein interessantes Quirinusblatt gestaltet.

Neu ist auch ein Schwarz-Weiß-Aquarell von Jürgen Spira. Der wählt eine seltene Perspektive durch die Krämerstraße auf das Münster St. Quirin, die in der Vergangenheit schon oftmals den Kunsthistoriker Dr. Max Tauch fesselte. Spira, der als Langstreckler und Leichtathletik-Trainer der Turngemeinde (TG) Neuss einen guten Ruf besaß, verschrieb sich in seinen späten Jahren auch der Malerei. Mit seinem Quirinusblatt schmückte er 1983 das Premieren-Programmheft des Internationalen Sommernachtslaufes, zu dessen Initiatoren er gehörte. Seine Idee war es, Kunst und Sport mehr zu verbinden. Sein Aquarell datierte er auf den 6. Juli, den Geburtstag von Ludger Baten, dem er das Blatt später schenkte. Beide verband eine jahrelange Freundschaft, beide saßen am 17. August 1983 in der Gründerrunde der St. Quirinus’ Schötzejeselle. Der heutige Jesellebaas Baten gehörte Anfang der 1980er-Jahre ebenfalls zur den Ideengebern für den Sommernachtslauf. So schließt sich ein Kreis für diese Quirinusarbeit, die eine besondere Neusser (Sport-)Geschichte erzählt, wenn Baten jetzt das Blatt in die „Sammlung Quirinus“ der St. Quirinus’ Schötzejeselle gibt.

Originalradierung „Meine Heimat“ von Max Clarenbach.

Farbradierung „Im Winter über der Stadt“ von Eberhard Strotkötter.

Aquarell „Krämerstraße und St. Quirin“ von Jürgen Spira. Das Motiv zitierte 1983 das Premieren-Programmhaft zum Internationalen Sommernachtslauf in Neuss.