Patronatstag 2018

Qurinusfreunde aus Millen, Perl und St. Quirin treffen sich auf Einladung der Schötzejeselle in Neuss

Es ist guter Brauch, dass sich alljährlich die Quirinusfreunde aus den Kultorten Millen im Selfkant, Perl an der Obermosel, St. Quirin am Fuße der Vogesen und aus Neuss treffen – dort wird jeweils der Neusser Heilige verehrt. Dabei wechselt die Gastgeberrolle reihum. In diesem Jahr fand das zweitägige Treffen in Neuss statt. Im Mittelpunkt stand natürlich der Besuch an der Festmesse zum Quirinusfest in der Münsterkirche mit Predigt von Michael Berning und der Teilnahme an der anschließenden Schreinprozession über Münsterplatz und Freithof.
Aber auch das Rahmenprogramm fand großes Interesse der auswärtigen Besucher. 18 Jahre lang baute die Gruppe um Dr. Peter Hommers, Herbert Balzer, Franz Zimmermann, Hans-Georg Stübler und den inzwischen verstorbenen Heiner Herwig das Quirinusarchiv auf. Jetzt ist das Gedächtnis der Gesellschaft fertig – sofern Archivarbeit als Projekt jemals abgeschlossen werden kann. Im Garten des Stadtarchivs wurden die Gäste empfangen. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Hausherrn, Dr. Jens Metzdorf, zeigten Herbert Balzer und Franz Zimmermann Beispiele aus der umfassenden Dokumentation. Dabei stießen besonders die Quellen aus den Quirinusorten, die mit Delegationen vertreten waren, auf lebhaftes Interesse. Beeindruckt zeigte sich auch Nordstadt-Pfarrer Hans Günther Korr, der den Wunsch äußerte, einmal mit Vertretern aus seinem Seelsorgebereich das Quirinusarchiv zu erkunden. Ehe der Tag mit einem Rheinischen Abend im Drusushof ausklang, feierten die Teilnehmer am Treffen der Quirinusfreunde noch eine eindrucksvolle Messe in der Krypta der Münsterkirche. Sie wurde zelebriert vom Herrn Quirinus, der heute als Augustiner-Chorherr in Österreich lebt und wirkt, der aber als Carsten Greiwe in Neuss aufwuchs und Jesell der Neusser Quirinus-Gesellschaft ist. Bei den Fürbitten wurden mit Heinz Beckers (Millen), Marcel Oswald (St. Quirin), Josi Zimmermann und Thomas Hommers (beide Neuss) auch Teilnehmer aus den Verehrungsorten in die Gestaltung eingebunden. Am Abend wurde zudem das neue Quirinus-Buch vorgestellt, das Peter Hommers geschaffen hat und die Quirinus-Verehrung an den Flüssen Rhein und Maas, Mosel und Ahr dokumentiert. Einhelliges Urteil: Eine überaus gelungene Arbeit und ein wichtiger Beitrag zur Quirinus-Forschung.
Am Sonntag erwartete Schötzejesell Horst Faller die Gäste im Rheinischen Schützenmuseum. Dort gab er einen Einblick darin, wie der Neusser Heilige gerade auch im Schützenwesen – nicht nur in den Quirinus-Bruderschaften – präsent ist. Neben den Exponaten in der Ausstellung hatte Faller auch viele Objekte aus seiner eigenen Sammlung dabei. Da staunten die Gäste, so auch Altbürgermeister Bruno Schmitt, der mit Ehefrau Rita und Gerd Zeigan aus Perl angereist war. Es fehlte also nicht an Gesprächsstoff, als sich am Nachmittag die ganze Corona im Garten des Cafés Alte Post bei Kaffee und Kuchen traf – mittendrin Oberpfarrer Msgr. Guido Assmann, der gern zur Begegnung mit den Quirinusfreunden aus vier Kultorten geeilt war. Im nächsten Jahr wird die Reihe der Quirinustreffen fortgesetzt. Die Einladung sprach Marcel Oswald für die französischen Quirinusfreunde aus. Auf ein Wiedersehen am Himmelfahrtstag 2019 in St. Quirin in Lothringen!

Einige Teilnehmer des Treffens der Quirinusfreunde vor dem Rheinischen Schützenmuseum in Neuss. Mit dabei Gastgeber Baas Ludger Baten (l.), Bruno Schmitt (Mitte hinten) aus Perl, Marcel Oswald (davor mit Brille) und Jesell Horst Faller (r.), der durch das Haus führte. Foto: F. Faller